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Pränatale Psychologie

Die pränatale Psychologie beschäftigt sich mit den vorgeburtlichen Erfahrungen des Menschen und den Auswirkungen auf das Seelenleben des Ungeborenen. Wir wissen mittlerweile, dass die Beziehung der Eltern zu ihrem Kind nicht erst mit der Geburt, sondern spätestens mit dem Moment, in dem sie wissen, dass sie ein Kind bekommen, beginnt.

 

Die Bedeutung dieser vorgeburtlichen Zeit für das gesamte menschliche Leben rückt zunehmend in das Blickfeld von ForscherInnen und PraktikerInnen verschiedener Fachrichtungen, werdenden Müttern und Vätern und einer breiteren Öffentlichkeit. In unserer therapeutischen Arbeit haben wir uns seit Jahren intensiv mit dieser Thematik auseinandergesetzt. Über die konkrete Arbeit mit den KlientInnen gibt es immer wieder ernst zu nehmende Hinweise darauf, dass Gefühle im erwachsenen Leben, Lebenseinstellungen, Ängste und Sehnsüchte mit vorgeburtlichen Erfahrungen zusammenhängen könnten. Internationale Forschungen, insbesondere die der Neurobiologie, bestätigen inzwischen die Erfahrungen aus der therapeutischen Praxis. 

 

Die vorgeburtliche Zeit bildet die archetypische Grundlage für positive Seinserfahrungen wie Zeitlosigkeit, Ruhe, Geborgenheit, Sicherheit, Verbundenheit und Hoffnung. Andererseits können in diesem ersten Lebensraum durch störende Einflüsse oder traumatisierende Ereignisse auch Gefühle von Ohnmacht und Hoffnungslosigkeit entstehen. Heutzutage ist es vielfach üblich, vom „Inneren Kind“ zu sprechen. Damit ist gemeint, dass es auch in der inneren Realität des Erwachsenen eine Erlebniswelt gibt, in der die kindliche Persönlichkeit weiterlebt und im erwachsenen Leben wirkt. 

 

Auch der Lebensanfang eines Menschen in der Gebärmutter bildet sich später in seinem inneren Sein ab. Das vorgeburtliche Kind ist ein sehr lebendiges Wesen. Es reagiert auf Signale, die von der Mutter oder auch vom Vater kommen, und es kann auch Signale setzen. Es schaut, es hört, es spielt mit der Nabelschnur, es schmeckt das Fruchtwasser auf seinen Lippen, es bewegt sich, es tritt, wenn es zu unruhig wird, und es nimmt Kontakt auf, wenn der Bauch berührt wird. 

 

Das Wunderwerk Gehirn mit seinen Millionen von Neuronalen Zellen entwickelt sich frühzeitig und kann schon in der Embryonalzeit Informationen aufnehmen und verarbeiten. Der Körper ist empfänglich für Berührung mit der Gebärmutterwand und reagiert mit Bewegung und Veränderung seiner Lage. Das vorgeburtliche Kind ist kontakt- und bindungsfähig.

 

Das Lebensgefühl des Embryos und Fötus` kann beeinflusst werden von Stresszuständen der Mutter. Dies kann bereits in der vorgeburtlichen Lebenszeit traumatischen Charakter haben. Lebenserfahrungen vor und während der Geburt - positive ebenso wie schwierige - bilden in diesem Sinne ein Element für spätere Entwicklung und Wachstum.

 

In der therapeutischen Behandlung ist ein wesentliches Ziel, die positiven Seinserfahrungen für die KlientInnen im Hier und Jetzt wieder zu gewinnen, da diese basalen Lebensgefühle nicht zuletzt Quelle und Ressource für den erwachsenen Alltag sind. Darüber hinaus sind Probleme im Erwachsenenalter z.B. in Liebesbeziehungen oder in Arbeitsverhältnissen auf dem Hintergrund der pränatalen Dynamik verstehbar. 

 

Auch im Bereich der Kinder- und Jugendlichenpsychologie, z.B. in der ADS/ADHS - Forschung, gewinnt die pränatale Psychologie an Bedeutung. Weiterhin hat die Pränatale Psychologie Bedeutung für die Prävention seelischer Störungen. 

 

Mittlerweile zu diesem Thema erschienene Bücher (s.a. "Die Seele fühlt von Anfang an" von Bettina Alberti) finden Sie auf unserer Literaturliste

 

Aktuelle Veranstaltungen und Kurse werden auf dieser Webseite angekündigt. Für weitere Informationen und Kontaktaufnahme wenden Sie sich bitte direkt an uns. 

 

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