ÜBER UNS - VERANSTALTUNGEN

FORTBILDUNG MIT ALFRED BAST 2022/2023

Ein neues Bild entsteht

FÜHRUNG - HOLARCHISCHES PRINZIP - FREIE MITTE

Der Kontakt zu dem Künstler Alfred Bast entstand während des "Lernversuchs DAS LEBEN LIEBEN" im Jahr 2021. Seine besondere Art, sich im Kreis des Teams einzubinden, seine Worte und Bilder, die er findet, um innere und äußere Prozesse sichtbar und dabei den Entstehungsprozess seiner Bilder verständlich zu machen, bewog uns als Team, ihn für zwei Fortbildungstage nach Lübeck einzuladen, mit dem Auftrag, uns in der Umsetzung einer verfeinerten Organisationsstruktur zu begleiten und die Essenz in einem Kunstwerk eigens für den Gruppenraum zu verdichten.  

Ausgangspunkt waren folgende Fragen:

Was bedeutet Führung eines Teams, Selbst-Führung, Führung von Menschen in einem Coaching- oder Therapie-Prozess?

Wie selbstverständlich wird in Teams erwartet, dass die führende Person ‚die ‚Mitte‘ einnimmt. Daraus ergibt sich bereits eine bestimmende Form und Ordnung, die sehr leicht in direktive Dynamiken und Handlungen mündet.

Was würde es also bedeuten, die Mitte frei zu lassen?

Seit der Verankerung des Holarchischen Prinzips in unserer Organisationsstruktur im Jahr 2011, gestalten wir Führung Situations- und Kompetenz-gebunden. Die Teammitglieder gehen symbolisch je nach Kompetenz und Verantwortlichkeit in die Mitte, um von dort aus sich an das Team zu wenden - und sich danach wieder in den Kreis des Teams einzugliedern.

Die Weiterführung dieses Prinzips führte nun zu der Erkenntnis, dass die Mitte den essentiellen Auftrag (in Coaching-Sprache: die Mission) einer Organisation beheimaten könnte. Dann versteht sich diese Organisation als geführt von ihrer Mission.

Dieser Entwicklungs-Schritt findet sich als Ich-Freiheit im Integralen Bewusstsein wieder.

DIE ICH-FREIHEIT

Die Ich-Freiheit sehen wir als ein den Menschen innewohnendes Potential. Die allmähliche Konkretion dieses Potentials ist ein herausfordernder Prozess, der Bewusstseins-Arbeit verlangt und eine neue Form der Bewusstseins-Kultur schafft.
Ich-Freiheit ist dabei nicht zu verwechseln mit Ich-Losigkeit. Ich-Freiheit setzt außerdem ein gesundes Ich voraus, welches sich in offener und liebevoller Resonanz mit der Außenwelt befindet.

Dies beinhaltet:

* in Verbindung bleiben mit der Schöpfungskraft, dem Lebendigen, dem Großen Ganzen

* die unterschiedlichen Ebenen der Beziehungen einzubeziehen: die zum Selbst, zur Mitwelt, zum Universellen

* Intelligenz nicht nur als mental zu verstehen, sondern die emotionale und spirituelle Intelligenz einzubeziehen

* kreativ die Weltzugänge der unterschiedlichen Bewusstseins-Frequenzen (Integrales Bewusstsein nach Jean Gebser) zu nutzen: Ahnen, Spüren, Fühlen, Denken, Wahren

So kann das Besetzen und Öffnen des Mittelpunktes gleichzeitig geschehen.

DER GOLDGRUND

Der Weg von der Ich-freien Mitte zum Goldgrund als "Membran des Göttlichen auf Erden" (Alfred Bast), die z.B. in der östlichen Ikonen-Malerei und immer wieder im Werk von Alfred Bast zu erleben ist, ist in Wirklichkeit kein Weg. Der Goldgrund ist immer da.  

Assoziationen zur Bedeutung des Goldgrunds in der persönlichen Lebensführung wie auch in der therapeutischen Arbeit mit KlientInnen und in Coachingprozessen waren u.a.

* das Fühlen des Goldgrunds in jedem Wesen, in Räumlichkeiten, in gewissen Gegenständen, in der Kunst, in der Natur
* sich von ihm tragen lassen
* dort immer wieder hineinmünden wollen
* die Energie aus den Sitzungen in den Goldgrund geben.
* das Goldgründliche
* die nährende Stille.
* die Verbindung zum Vertikalen durch uns hindurch, vom Zenit zum Erdmittelpunkt.

DAS BILD

Alfred Bast verdichtete unsere Arbeit in ein Bild, das seit dem 06.07.22 unseren Gruppenraum mit seiner eigenen erneuerbaren Energie belebt. Der Goldgrund wächst aus dem Grundgewebe. Darüber zu sehen ist ein eiförmiger Punkt. Dazu schreibt Alfred Bast: "Ich spreche von der Ei-Form gerne von einer „Vollkommenen Form (der Kugel) mit einer Tendenz", eher nicht von einer geschlossenen Form. Wobei auch die vollkommenste Form, eben die Kugel auch eine geschlossene Form ist. Das Ei aber auch. Das Besondere an der Eiform ist, und das empfinde ich auch als „göttlichen Humor“, dass das Vollkommene, eben die perfekte Kugel sich von innen her streckt, als würde ein Gott in dieser Vollkommenheit erwachen und sich strecken.” Dieses goldene Ei steht in einem dynamischen, weil asymmetrischem Spiel mit dem Pentagramm.

 

Das Pentagramm zeugt in sich bis in die Unendlichkeit andere, immer kleinere Pentagramme und folgt dem ästhetischen Prinzip des Goldenen Schnittes. Die fünf Ecken des Pentagramms erinnern zudem an die Zeichnung des vitruvianischen Menschen des Leonardo da Vinci.

 

Wenn man näher an das Bild kommt, entdeckt man, dass der Fünf-Stern alle Farben trägt. Metaphorisch steht das Pentagramm für das holarchische Zusammenwirken im Team: jede/r bringt seine Einzigartigkeit, seine eigene Farbnuance. Diese Farbnuance strömt zu den anderen, erfährt dort in wechselseitiger Durchdringung Inspiration und Resonanz und webt sich in ein ganzheitliches Gewebe, das alle Farben enthält.

Die Mitte des Pentagramms ist frei.

Wie sich dies im Prozess vollzogen hat und die Genese des Bildes, dokumentiert von Alfred Bast, können Sie hier nachlesen (PDF).